Bereits seit mehreren Jahren beweisen uns zahlreiche Studien, dass das Lernen von Sprachen mehrere Vorteile für unser Gehirn mit sich bringt.
Durch das Erlernen einer Fremdsprache werden nicht nur unsere kognitiven Fähigkeiten gefördert und weiterentwickelt, sondern auch bestimmte Zonen unseres Gehirns angeregt, die für unser Wohlbefinden und für die Organisation unseres Alltags verantwortlich sind.
Hier finden Sie die wichtigsten Vorteile und positiven Nebeneffekte, die das Sprachenlernen für unser Gehirn bietet:
Mehrere Sprachen zu sprechen macht Multitasking-fähig
Zahlreichen Studien zufolge kann das Erlernen einer weiteren Sprache dabei helfen, den Alltag besser zu organisieren. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass das Wechseln zwischen zwei Sprachen dabei hilft, kognitive Fähigkeiten weiterzuentwickeln und Alltagsaufgaben besser zu priorisieren. Menschen, die zwei Sprachen sprechen, sind ebenso eher in der Lage, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten. „Zweisprachige Menschen haben zwei unterschiedliche Arten zu kommunizieren und wissen offensichtlich, wie man zwischen diesen beiden Möglichkeiten hin- und her wechselt,” betont Peggy McCardle, Leiterin der Abteilung für kindliche Entwicklung am National Institute of Child Health and Human Development in den USA. Diese Sprechgymnastik wirkt sich auch direkt auf unsere täglichen Aufgaben, und wie wir diese bewältigen, aus.
Ein ausgeprägtes analytisches Denkvermögen
Mehrere Sprachen zu sprechen hilft uns, Informationen besser zu filtern und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Psychologieprofessorin Judith Kroll der staatlichen Universität Pennsylvania zufolge haben Personen, die zweisprachig aufgewachsen sind, ein besseres analytisches Denkvermögen als Personen, die nur eine Sprache sprechen. Zusätzlich zu diesem rein kognitiven Aspekt haben Forschende der Universität Chicago nachgewiesen, dass Kinder durch das Erlernen einer Sprache die Absichten ihres Umfelds besser nachvollziehen können. Das bedeutet, dass Kinder die Sichtweisen ihres Gegenübers besser verstehen können und dass sie ein gesteigertes Bewusstsein hinsichtlich eines Gesprächs haben (z.B. Wer spricht mit wem? In welcher Sprache wird gesprochen? In welchem Umfeld wird kommuniziert?) Die intuitiven Wahrnehmungsfähigkeiten von zweisprachigen Kindern sind also besser als die von Kindern, die mit einer einzigen Sprache aufgewachsen sind.
Das Gehirn wird besser stimuliert
Zahlreiche Wissenschaftler*innen sprechen sich überdies für das Erlernen einer Fremdsprache im Kindesalter aus. Da die Plastizität des Gehirns bei (Klein-)Kindern am größten ist, ist das Erlernen einer Sprache einfacher und schneller als bei Erwachsenen. Da die Plastizität des Gehirns im Laufe unseres Lebens jedoch nachlässt, ist es wichtig, sie durch konsequentes Training aufrechtzuerhalten, wenn wir älter werden. Dies erfolgt insbesondere durch das Erlernen einer neuen Sprache. Wie wichtig das Sprachenlernen für die Stimulation unseres Gehirns ist, hat die Studie Use it or Lose it : How Neurogenesis Keeps the Brain Fit for Learning aus dem Jahr 2012 der Rutgers University bewiesen. In dieser konnte nachgewiesen werden, dass Nervenzellen nur erhalten bleiben, wenn sie aktiv verwendet werden. Durch Lernprozesse können beispielsweise neue Verbindungen im Gehirn geschaffen werden, die das Absterben neuronaler Zellen verhindern. Folglich ist das Erlernen einer Fremdsprache von großem Vorteil, um unsere geistigen Fähigkeiten so weit wie möglich zu erhalten.
Sprachen zu beherrschen macht glücklich
Eine weitere Studie eines Forschungsteams der deutschen Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Biomedizinischen Forschungsinstitut Barcelona konnte nachweisen, dass das Erlernen eines neuen Wortes in einer anderen Sprache das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Genauer gesagt wird dabei dieselbe Hirnregion wie beim Sex stimuliert! Obwohl das Erlernen einer neuen Sprache anfänglich schwierig erscheint, ist es im Laufe des Lernprozesses ein wahrer Booster für unser Selbstwertgefühl. Je mehr wir beim Sprachenlernen vorankommen und umso besser wir die Sprache beherrschen, desto größer wird unser Selbstwertgefühl! Des Weiteren bedeutet das Erlernen einer neuen Sprache auch, eine andere Kultur und eine andere Denkweise kennenzulernen. Diese Offenheit macht es uns leichter, Kontakte zu knüpfen und uns sozial zu integrieren. Auch das ist ein Grund dafür, dass wir letzten Endes glücklicher sind!
Vorteile für unser Erinnerungsvermögen
Im Jahr 2011 konnte eine Studie eines kanadischen Forschungsteams nachweisen, dass das Erlernen einer weiteren Sprache nicht nur das Gehirn stimuliert, sondern auch frühe Alzheimer-Symptome wie etwa Verwirrung, Gedächtnisverlust oder die Schwierigkeit, Probleme zu lösen, verzögern kann.
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