5 Bücher, um Spanisch zu lernen

Sprache und Kultur gehen Hand in Hand – gerade beim Erlernen einer Fremdsprache. Ganz egal, ob Sie sich lieber Filme und Serien ansehen oder Podcasts und Musik hören – es gibt für jeden Geschmack die richtige kulturelle Aktivität, sich mit einer Fremdsprache vertraut zu machen.

Selbstverständlich bietet auch das gute alte Buch eine hervorragende Möglichkeit, Ihr Vokabular zu erweitern und Ihr Leseverständnis zu verbessern.

Aus diesem Grund hat Gymglish heute fünf spanischsprachige Bücher herausgesucht, die ein absolutes Muss sind, wenn Sie vorhaben, Spanisch zu lernen.

El viejo que leía novelas de amor, Luis Sepúlveda (1992)

Der Roman El viejo que leía novelas de amor (Der Alte, der Liebesromane las) wurde im Jahr 1992 vom chilenischen Autor Luis Sepúlveda herausgebracht und war ein großer Erfolg: Im deutschsprachigen Raum wurden zwischen 1992 und 2010 über eine Million Exemplare verkauft.

Der Roman erzählt die Geschichte der Einwohner El Idilios, einer kleinen Stadt im Amazonasgebiet, in der eines Tages die übel zugerichtete Leiche eines Jägers angeschwemmt wird. Sofort werden die Indianer (die Shuars) des Mordes verdächtigt. Antonio José Bolivar Proano ist der einzige, der erkennt, dass die Verletzungen des Toten von einer Raubkatze stammen. Auf der Suche nach dem wahren Täter begibt er sich auf eine Reise durch den hypnotisch-faszinierenden Amazonas-Regenwald. Neben einer packenden Geschichte voll bunter Farben, Poesie und gesunden Menschenverstands ist der Roman auch eine Hommage an die Natur und die Menschen, die sie schützen.

Zielgruppe: Sepúlveda lockert seinen Roman immer wieder durch Gedichte auf, was die Lektüre angenehm und verspielt macht. Haben Sie keine Panik, wenn Sie nicht jedes Wort verstehen – meistens hilft Ihnen der Kontext, um zu verstehen, worum es in dem Absatz geht.

Don Quijote, Miguel Cervantes Saavedra (1605 et 1615)

Was wäre diese Liste, ohne dem weltbekannten spanischen Literaturklassiker Don Quijote? Don Quijote (original El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha) von Miguel Cervantes Saavedra ist die Oberklasse der spanischen Literatur und zählt zu einem der meistgelesenen Werke der Welt. Der erste Teil des Buches wurde bereits im Jahr 1605 veröffentlicht, während der zweite Teil 1615 folgte – und weltweit über 500 Millionen Mal verkauft wurde.

Das Meisterwerk erzählt die Abenteuer von Don Quijote, einem hidalgo (spanischer Adeliger), der vom Rittertum besessen ist und sich selbst für einen stolzen Ritter hält. Er wird stets von seinem Schildknappen Sancho Panza begleitet, einem armen Bauern, der für sein Leben gern isst. Während ihrer Abenteuer begeben sich die beiden auf eine Reise quer durch Spanien, um gegen das Böse zu kämpfen und Unterdrückte zu befreien. Der Roman hat viele verschiedene Interpretationen: Er kann als Sozialkritik gelesen werden, aber auch als Kritik am Rittertum und den Werten des Mittelalters. In jedem Fall ist und bleibt Don Quijote ein interessanter politisch-analytischer Roman, der trotz seines Alters nicht an Aktualität verloren hat.

Übrigens: Don Quijote wurde in über 140 Sprachen und Dialekte übersetzt, womit das Buch nach der Bibel das am zweitmeisten übersetzte Buch der Welt ist. Das Werk wurde auch Ausgangspunkt zahlreicher Theaterstücke sowie eines Musicals.

Zielgruppe: Obwohl das Buch im 17. Jahrhundert geschrieben wurde, ist Don Quijote ein literarischer Klassiker, der mit der mittelalterlichen Literatur bricht und durch seine Erzähltechnik und seine Mischung unterschiedlicher Genres modern erscheint. Falls Ihnen das Original zu schwierig sein sollte, hat die Real Academia Española auch eine vereinfachte Version für Schulen herausgegeben, die von Arturo Pérez-Reverte verfasst wurde.


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Cien años de soledad, Gabriel García Márquez (1967)

Dieses Meisterwerk der südamerikanischen Literatur erhielt im Jahr 1982 den Nobelpreis für Literatur: Cien años de soledad (Hundert Jahre Einsamkeit) vom kolumbianischen Schriftsteller Gabriel García Márquez (auch bekannt als „Gabo”) ist ein unverzichtbares literarisches Werk und machte den Kolumbianer zum Hauptvertreter der künstlerischen Strömung des magischen Realismus

Der Roman erschien im Jahr 1967 und ebnete einen neuen Weg in der Weltliteratur, indem das Reale und das Imaginäre in geschickter und poetischer Art und Weise miteinander verknüpft werden. Das Buch erzählt über sechs Generationen hinweg von Leid, Hoffnungen, Ängsten und Geschichten der Familie Buendía, die mit allen Mitteln versucht, den Fluch abzuwenden, der auf ihr lastet: hundert Jahre Einsamkeit. 

Übrigens: Netflix hat vor kurzem angekündigt, eine Serie aus dem Roman zu machen. Das wäre jedoch nicht die erste filmische Adaption eines Buches von García Márquez, da bereits sein Roman Crónica de una muerte anunciada (Chronik eines angekündigten Todes) im Jahr 1987 vom italienischen Regisseur Francesco Rosi verfilmt wurde.

Zielgruppe: Das Buch richtet sich aufgrund des umfangreichen Vokabulars und komplexer Metaphern eher an fortgeschrittene Lernende.

Rayuela, Julio Cortázar (1963)

Rayuela (Rayuela: Himmel-und-Hölle) des argentinisch-französischen Autors Julio Cortázar ist ein besonders interaktives fiktives Werk: Das Besondere an diesem Buch ist, dass man es auf zwei unterschiedliche Arten lesen kann: Entweder man liest der Reihe nach nur die ersten beiden Teile des Buches von Kapitel 1 bis Kapitel 65, oder man spielt Himmel-und-Hölle und hüpft wild durch die gesamten 155 Kapitel des Buches – der Autor selbst hat eine Anleitung dazu entworfen.

Die Geschichte des Romans spielt in Paris und in Buenos Aires. Der Held des Buches ist der Argentinier Horacio Oliveira, der in Paris lebt und in einer Beziehung mit der Uruguayerin La Maga ist. Die meiste Zeit verbringt Oliveira im Club de la serpiente, in dem er mit gleichgesinnten südamerikanischen Auswanderern über Kunst und Literatur diskutiert. Als seine Beziehung mit La Maga auseinander geht, beschließt er, seinen Bohemien-Lebensstil hinter sich zu lassen und nach Argentinien zurückzukehren. Er bekommt die Chance, von vorne zu beginnen, doch die Geister der Vergangenheit lassen ihm keine Ruhe.

Zielgruppe: Mit 564 Seiten richtet sich dieses Buch definitiv an fortgeschrittene und besonders motivierte Spanischlernende. Eines ist jedoch sicher: Die Mühe wird sich am Ende der Lektüre lohnen!

Übrigens: Der Schriftsteller Julio Cortázar ist genau wie der Protagonist des Buches selbst von Argentinien nach Frankreich ausgewandert. Er hat zwar die französische Staatsbürgerschaft angenommen, die argentinische jedoch bis zu seinem Lebensende beibehalten.

Caperucita en Manhattan, Carmen Martín Gaite (1990)

Falls Sie Lust haben, in Ihre Kindheitstage zurückzukehren, haben wir genau das Richtige für Sie: Caperucita en Manhattan der Schritstellerin Carmen Martín Gaite ist eine moderne Adaption des Märchens Rotkäppchen von Charles Perrault und den Gebrüdern Grimm.

Die Protagonistin dieser Rotkäppchen-Geschichte ist die zehnjährige Sara Allen, die in Brooklyn wohnt und ihre Großmutter in Manhattan besuchen möchte, um ihr einen Erdbeerkuchen zu bringen. In der modernen Version des Märchens begibt sich die Heldin in eine ganz andere Art von Wald, den Großstadtdschungel, in dem ganz andere Gefahren lauern.

Obwohl die gesamte Geschichte in New York spielt, bleiben die Hauptfiguren jedoch auch in der 1990er-Variante weitgehend dieselben: Freuen Sie sich auf die Mutter, die Großmutter, das Rotkäppchen (alias Sara Allen) und natürlich den bösen Wolf.

Zielgruppe: Dieses 200-seitige Buch richtet sich an alle Altersgruppen und an jedes Sprachniveau. Die spannende Handlung und die fesselnde Prosa des Romans werden dafür sorgen, dass Sie das Buch kaum aus der Hand legen können werden.

Bonus: El reloj de Arena, Jorge Luis Borges (1960)

Wir beenden unsere Liste mit einem zeitlosen Werk des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges: Das Gedicht El reloj de Arena (Die Sanduhr) ist eine gekonnte Mischung aus Fantasie und Philosophie und Teil seines berühmten Buches El Hacedor (Borges und ich), welches er zwischen 1934 und 1960 schrieb. Borges ist einer der bedeutendsten spanischsprachigen Schriftsteller. Sein Werk umfasst Poesie, Belletristik und Prosa, wobei seine Lieblingsthemen Zeit, Schicksal, Realität, Spiegel und Labyrinth sind.

Übrigens: Der Autor erhielt im Jahr 1979 den Miguel de Cervantes-Preis und war über 30 Jahre für einen Nobelpreis nominiert.

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