Wie der französische Slang wird Ihnen auch die französische Jugendsprache Verlan dabei helfen, für eine*n Einheimische*n durchzugehen … vorausgesetzt Sie kennen die Bedeutung!
Verlan – was ist das?
Verlan bezeichnet eine Art von Slang, bei dem Wörter mit vertauschten Silben und Buchstaben ausgesprochen werden. Das Wort verlan selbst ist Verlan für (à) l’envers („verkehrt herum“).
Die vor mehreren Jahrhunderten mit Wörtern wie „Bonbour“ (das Adelsgeschlecht Bourbon) im 16. Jahrhundert, „Séquinzouil“ (für Louis XV.) im 18. Jahrhundert oder auch „Lontou“ (die Stadt Toulon) im 19. Jahrhundert aufgekommene Sondersprache hat sich in den 90er-Jahren vor allem in der Hip-Hop-Szene durchgesetzt. Seitdem sind einige Wörter in die französische Umgangssprache übernommen worden.
Gymglish hat eine Liste von zehn Verlan-Wörtern für Sie zusammengestellt, die Sie unbedingt kennen sollten.
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Cimer
Cimer ist merci („danke“) auf Verlan. Das Wort wird [si.mɛʁ] ausgesprochen und ist in der Umgangssprache sehr geläufig.
Beispiel: Tu peux me passer le pain s’il te plaît ? Cimer. („Gibst du mir bitte die Butter? Danke.“)
Vénère oder véner
Vénère oder véner ist die Verlan-Version des Partizips Perfekt énervé („genervt“, „wütend“). Der Infinitiv lautet énerver („ärgern“, „aufregen“). Das Wort wird häufig verwendet, um Wut oder Ärger zu beschreiben.
Beispiel 1: Je crois que j’ai oublié mes clés, je suis trop vénère ! („Ich glaube, ich habe meine Schlüssel vergessen, das ärgert mich total!“)
Beispiel 2: Mon frère a fait du bruit toute la journée avec sa batterie, il m’a vénère. („Mein Bruder hat den ganzen Tag mit seinem Schlagzeug Lärm gemacht, der hat mich total genervt!“)
Gut zu wissen: Das Wort vénère sollte man nicht mit dem Verb vénérer verwechseln, das großen Respekt oder tiefe Zuneigung zum Ausdruck bringt („verehren“).
Relou
Relou wurde aus dem Wort lourd („schwer“) gebildet, hat aber mit dem Gewicht eines Gegenstands oder einer Person wie in ce colis est très lourd („dieses Paket ist sehr schwer“) nichts zu tun. Relou ist ein abwertendes Wort für eine ärgerliche Situation oder einen lästigen Menschen.
Beispiel: Il va pleuvoir toute la semaine, c’est relou ! („Es soll die ganze Woche regnen, das ist ärgerlich!“)
Ouf
Dieses Verlan-Wort bildet sich aus dem Wort fou. Es sollte nicht mit der Lautmalerei ouf („puh“) verwechselt werden, die Erleichterung zum Ausdruck bringt, wie in ouf j’ai réussi à avoir mon train tout à l’heure („puh, ich habe meinen Zug vorhin noch erwischt“). Das Verlan-Wort ouf bezeichnet etwas oder jemanden Unglaubliches.
Beispiel 1: Ce film est ouf, j’ai adoré le jeu d’acteur ! („Der Film ist Wahnsinn, die Schauspieler haben super gespielt!“)
Beispiel 2: Je n’en peux plus de te répéter vingt fois la même chose, c’est ouf que tu ne comprennes pas ! („Ich habe es satt, mich zwanzig Mal wiederholen zu müssen, es ist unglaublich, dass du das nicht verstehst!“)
Chelou
Chelou ist die Verlan-Variante von louche („dubios“, „zweifelhaft“). Genau wie sein französisches Pendant bezeichnet chelou etwas oder jemanden Seltsames oder Sonderbares.
Beispiel: Cet homme est chelou, il me fixe depuis tout à l’heure. („Dieser Mann ist seltsam, er starrt mich schon die ganze Zeit an.“)
Chanmé
Das Wort chanmé wird aus dem Wort méchant gebildet. Wie relou hat auch chanmé eine ganz andere Bedeutung als sein Pendant. Wohingegen méchant negativ und abwertend ist, bezeichnet chanmé im Gegenteil etwas Geniales, Großartiges.
Beispiel: Je suis allée au concert de Pink la semaine dernière, c’était chanmé ! („Ich war letzte Woche auf dem Konzert von Pink, das war einfach genial!“)
Pécho
Das Wort pécho entstammt dem Verb choper, das „schnappen“, „erwischen“ oder auch, wenn es darum geht, jemanden zu verführen, „aufzureißen“ oder „klarzumachen“.
Beispiel 1: Si on continue à voler de l’alcool dans les supermarchés, on va se faire pécho par les vigiles. („Wenn wir weiter im Supermarkt Alkohol klauen, werden wir noch von den Wachleuten erwischt.“)
Beispiel 2: Maxime a pécho Alix après l’avoir draguée toute la soirée. („Maxime hat Alix aufgerissen, nachdem er sie den ganzen Abend lang angebaggert hat.“)
Keuf
Keuf ist Verlan für das umgangssprachliche Wort flic, das sich aus dem altgermanischen Wort flick für „Junge“ ableitet. Es bezeichnet einen Polizeibeamten. Wohingegen man flic auf das 19. Jahrhundert zurückdatieren kann, ist der genaue Ursprung von keuf unbekannt.
Beispiel: Dépêche-toi de sortir, les keufs arrivent ! („Schnell raus mit dir, die Bullen kommen!“)
Nawak
Portninwak ist Verlan für den Ausdruck n’importe quoi. Daraus hat sich die kürzere Variante nawak gebildet. Das Wort bezeichnet etwas Falsches, Absurdes oder Sinnloses.
Beispiel 1: Elle t’a vraiment raconté que j’avais dansé sur la table hier soir ? C’est nawak ! („Sie hat dir echt erzählt, ich hätte gestern auf dem Tisch getanzt? So ein Blödsinn!“)
Beispiel 2: Les dialogues de ce film, c’était vraiment nawak ! Je n’ai rien compris ! („Die Dialoge in diesem Film waren echt bescheuert! Ich habe nichts verstanden!“)
Gut zu wissen: Es ist unsinnig, c’est n’importe nawak zu sagen. Das ist sozusagen doppelt gemoppelt!
Teuf
Teuf, die Verlan-Version von fête, ist eines der ersten Verlan-Worte aus den 60er-Jahren. Daraus sind weitere Ableitungen wie teuffeur entstanden, was eine besonders feierlustige Person beschreibt.
Beispiel: J’ai fait la teuf tout le week-end, je suis super fatigué. („Ich habe das ganze Wochenende lang gefeiert, ich bin total müde.“)
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