5 spanischsprachige Künstler, die die Welt der Kunst geprägt haben

Bei Gymglish beschränkt sich das Sprachenlernen nicht nur auf das Vermitteln von Vokabular, Grammatik oder Aussprache.

Eine Sprache ist vor allem Ausdruck einer Kultur. Und zu einer Kultur gehören neben der Art, wie wir sprechen, leben und arbeiten, auch ihre Künstler und Werke. Aus diesem Grund endet jede unserer Lektionen mit einem Auszug aus dem Film, der Literatur, der Musik oder der Malerei.

Heute wollen wir mit dir durch die Jahrhunderte und künstlerische Epochen reisen, auf der Suche nach spanischsprachigen Künstlern, die ihre Zeit revolutioniert und zukünftige Generationen geprägt haben.

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Schlagt uns gerne weitere Künstler vor. Die, die wir für besonders relevant halten, werden wir in spätere Artikel aufnehmen. 

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Francisco de Goya (1746-1828)

Der neoklassizistische Maler und Grafiker Francisco de Goya ist weltweit bekannt und verblüfft uns bis heute mit seinen außergewöhnlichen Werken. Seine Leidenschaft für die Kunst begann im Alter von 14 Jahren, als er bei seinem Mentor José Luzán in die Lehre ging und Werke großer Meister wie Rembrandt oder Velázquez imitierte. Auch die königliche Aristokratie erkannte sein Talent: 1786 wurde Goya zum Hofmaler ernannt und erreichte damit den Höhepunkt seiner Karriere. Sein neuer Status eröffnete ihm den Zugang zu Kreisen progressiver Intellektueller, die von den Ideen der Aufklärung inspiriert waren.

Als Goya im Alter von 47 Jahren schwer erkrankte und taub wurde, zog er sich aus der Gesellschaft zurück und begann, eine Reihe von religiösen und düsteren Gemälden zu malen. Saturno devorando a un hijo (“Saturn verschlingt seinen Sohn”) ist wohl das repräsentativste Werk dieser Zeit.

Als engagierter Maler scheute er sich nicht, auch seine politischen Ansichten in seinen Gemälden darzustellen. In El Pelele (“der Hampelmann) thematisierte er die Lage der Frauen in Spanien: von Männern unterdrückt und zum Schweigen verdammt. Er verurteilte den Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft und griff die religiöse Autorität mit zwei bemerkenswerten Werken an: La Maja vestida (“die bekleidete Maja”) und La Maja desnuda (“Die nackte Maja”). Goya setzte sein Talent auch im Engagement für den Frieden ein. Mit Los Desastres de la Guerra (“Die Schrecken des Krieges”) prangerte er die Gräuel der Schlachten an. Seine symbolträchtigen Gemälde Dos de Mayo und Tres de Mayo (1814) sind heute im Museo del Prado in Madrid ausgestellt.

El Tres de Mayo (1814)

Frida Kahlo (1907-1954)

Als Tochter einer mexikanischen Mutter und eines deutschen Vaters wuchs Frida Kahlo (auch bekannt für ihre ausgeprägten Augenbrauen) im beliebten Viertel Coyoacán im Süden von Mexiko-Stadt auf. Sie war eine ausgezeichnete Schülerin, doch eine Krankheit stellte ihr Leben schon im Kindesalter auf den Kopf. Mit 6 Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und verlor die Beweglichkeit ihres rechten Beines. Ihre Klassenkameraden nannten sie daraufhin Frida la coja (“Frida die Lahme”). 1925 erlitt sie einen Verkehrsunfall und fortan  begleiteten Schmerzen in der Wirbelsäule ihr Leben.

Nach diesem Ereignis, das sie in ihrem Werk Die gebrochene Säule von 1944 thematisierte, wurde ihr Leiden zum Motor ihrer Schaffenskraft. Sie begann, Porträts und Stillleben  zu malen, doch es waren die Selbstporträts, die eine zentrale Rolle in ihrer Kunst einnahmen. Als authentisches Ausdrucksmittel ihrer persönlichen Geschichte spiegeln ihre Selbstporträts (über 55 entstanden im Laufe ihres Lebens) ihr physisches und emotionales Leiden wider. Zu den bedeutendsten zählen Das Krankenhaus Henry Ford (1932), das den Schmerz nach ihrer ersten Fehlgeburt darstellt, und Selbstporträt mit Affe (1945).

L’hôpital Henry Ford (1932)

Frida Kahlo war auch politisch engagiert und setzte sich leidenschaftlich für die Stellung und Emanzipation der Frauen in der machistisch geprägten Gesellschaft Mexikos ein.

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Salvador Dalí (1904-1989)

„Ich bin zu intelligent, um ein guter Maler zu sein“. Der katalanische Maler mit dem markanten Schnurrbart, Salvador Dalí (1904-1989), war einer der extravagantesten und vielseitigsten spanischen Künstler. Als zentrale Figur des Surrealismus zeichnen sich seine Werke durch einen starken symbolischen Charakter aus, der von den Träumen und Ängsten des Künstlers inspiriert ist.

Von seinen Zeitgenossen wurde Dalí als exzentrisch, akribisch und von den freudianischen Theorien fasziniert beschrieben. Er prägte die Geschichte des Surrealismus ebenso wie die der modernen Kunst. Zu seinen bekanntesten Gemälden zählt La persistencia de la memoria

(“Die Beständigkeit der Erinnerung”) von 1931. Eine surrealistische Szene, in der sich Dalí schmelzende metallische Uhren vorstellt, die den verlorenen Kampf gegen die Zeit versinnbildlichen.

La persistencia de la memoria (1931)

Oft haben seine Bilder eine politische Konnotation. El Angelus de Gala (1935) ist ein perfektes Beispiel: Dalí malte Lenin in der erwartungsvollen Pose einer Gottesanbeterin. Lenin erscheint in mehreren seiner Werke, wie in Sechs Abbildungen Lenins auf einem Klavier (1931) und Das Rätsel von Wilhelm Tell (1933). Letzteres führte fast zu seinem Ausschluss aus der surrealistischen Bewegung.

El Ángelus de Gala (1935)

Diego Rivera (1886-1957)

Als militanter Künstler und Symbolfigur des mexikanischen Muralismo ist Diego Rivera für seine monumentalen Werke an öffentlichen Gebäuden berühmt. Sein Stil, der das prähispanische Erbe Mexikos mit europäischen Kunstströmungen (wie dem Kubismus) verbindet, machte ihn zu einem zeitlosen Künstler.

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Schon in jungen Jahren begeisterte sich Diego Rivera für das Zeichnen und begann im Alter von 10 Jahren ein Studium an der Escuela Nacional de Bellas Artes de San Carlos in Mexiko. Sein Markenzeichen sind seine Wandgemälde, wie der Sueño de una tarde dominical en la Alameda central (“Traum eines Sonntagnachmittags im Alameda-Park”, 1946), in dem er den Alameda Central (einen Park in Mexiko-Stadt) mit symbolträchtigen mexikanischen Figuren darstellt. Die zentrale Figur ist La Catrina, das Symbol des Todes. Neben ihr stehen die Künstlerin Frida Kahlo, die Ehefrau von Rivera, und Rivera selbst, dargestellt als Kind.

Sueño de una tarde dominical en la Alameda central (1946)

Rivera war ein politisch engagierter Künstler und Mitglied der Kommunistischen Partei seines Landes. Seine Werke thematisieren oft den Bürgerkrieg und die Revolution. Den revolutionären Anführer Emiliano Zapata verewigte er in dem Werk Zapata líder agrario

Zapata líder agrario (1911)

In seinen Gemälden sind Persönlichkeiten wie Lenin, Trotzki, Marx und sogar Mussolini zu finden, was ihm heftige Kritik einbrachte, bis hin zur Zerstörung seiner Werke, wie im Fall von El hombre en el cruce de caminos (“Mann an der Wegkreuzung, 1934).

Rivera schuf auch ein großes Wandgemälde im Palacio Nacional in Mexiko. Es stellt den Klassenkampf dar und zeigt einen riesigen Karl Marx, der den Arbeitern den Weg in die Zukunft weist.

Pablo Picasso (1881-1973)

Wir schließen diese Auswahl mit dem berühmten spanischen Maler und Bildhauer Pablo Picasso (1881-1973) ab. Er ist zweifellos einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts und gilt als Begründer des Kubismus, einer Kunstbewegung, die geometrische Formen verwendet und mehrere Blickwinkel zur Darstellung des Motivs einsetzt. 

Picasso zeichnete sich nicht nur durch sein künstlerisches Werk aus, sondern auch durch sein politisches Engagement, insbesondere während des Aufstiegs des Faschismus in Europa. 1930 schuf er Guernica, ein monumentales Werk, das das Massaker durch das Franco-Regime in der gleichnamigen baskischen Stadt anprangert. Dieses Gemälde ist bis heute eine universelle Ikone des Pazifismus. “Die Malerei ist nicht dazu da, Wohnungen zu schmücken; sie ist eine offensive und defensive Waffe gegen den Feind“, erklärte er.

Guernica (1936)

Während dieser Zeit wurde Picasso in Frankreich regelmäßig von der Presse des Vichy-Regimes angegriffen und von der Gestapo überwacht, was ihn 1944 dazu veranlasste, der Kommunistischen Partei Frankreichs beizutreten. 1952 schuf er in der Kapelle von Vallauris das majestätische Gemälde Krieg und Frieden und im gleichen Stil 1949 Taube für den Frieden. Er wurde zweimal mit dem Internationalen Friedenspreis ausgezeichnet (1951 und 1962).

La Guerre et la Paix (1952)

Im Laufe seines 91-jährigen Lebens signierte Picasso nicht weniger als 50.000 Werke, darunter 7.089 Zeichnungen und 2.880 Keramiken.

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