Liebe geht bekanntlich durch den Magen, aber Sympathiepunkte sammeln Sie bei ihrem Gegenüber mit charmanten Redewendungen.
Eine Sprache lebt durch ihren Ausdruck. Und hier hat Französisch, wie jede Sprache, ihre Eigenheiten. Das macht die Angelegenheit für die unter uns, die Französisch als Fremdsprache lernen, etwas komplizierter. Aber die Mühe lohnt sich, denn nichts macht Sie in den Augen eines Franzosen so zugänglich wie die charmante Anwendung einer Redensart. Damit Sie in der ein oder anderen Alltagssituation den passenden Ausdruck zur Hand haben oder im Französischkurs punkten können, wollen wir in diesem Beitrag das Augenmerk auf 11 Redewendungen legen, die im Deutschen zwar anderes ausgedrückt werden, aber natürlich das Gleiche meinen.
« Il pleut comme vache qui pisse » – Es gießt wie aus Kübeln
Wenn es stark regnet, sehen sich unsere französischen Nachbarn zu einem Vergleich im Tierreich angeregt: dann regnet es nämlich wie „Kühe, die pinkeln”. Die Engländer finden eine tierische Anspielung übrigens genauso geeignet (“It’s raining cats and dogs”), während wir Deutsche den Regen eher mit Eimern, die sich aus dem Himmel entleeren, assoziieren.
« Avoir un chat dans la gorge » – Einen Frosch im Hals haben
Wenn es Ihnen im Hals kratzt, dann muss das für einen Franzosen oder eine Französin an der Katze (= un chat), die Sie da anscheinend im Hals (= dans la gorge) haben, liegen. Der Übeltäter ist nämlich im Französischen kein „Grenouille” (= Frosch), wie man diesen Zustand im Deutschen ausdrücken würde.
« Quel bon vent t’amène? » – Was verschafft mir die Ehre?
Sie sind überrascht einer gewissen Person über den Weg zu laufen? Mit dieser Redewendung können Sie Ihr Gegenüber elegant fragen, was Ihnen diese Ehre verschafft. Auf Französisch wird wörtlich nach der Windrichtung gefragt, die Anlass für das plötzliche Auftauchen einer Person zu sein scheint. Diese und viele weitere Phrasen finden Sie übrigens auch in unserem Vokabelguide.
« On n’est pas là pour enfiler des perles » – Wir haben keine Zeit zu verlieren / Lasst uns anpacken!
Es herrscht Aufbruchsstimmung oder Sie wollen Ihre Freunde zu etwas motivieren? Das können Sie ausdrücken, indem Sie den anderen sagen, dass „Sie nicht hier sind um Perlen aufzufädeln”, also keine Zeit mit Belanglosigkeiten verschwenden sollten.
« Ça ne casse pas trois pattes à un canard » – Das ist nichts besonderes
Ein bekannter Ausdruck, um empfundener Bedeutungslosigkeit beizupflichten: das Besagte beeindruckt nicht genug, um „einer Ente drei Beine zu brechen”. Im Deutschen kennen wir sprichwörtlich den Vergleich mit einem Sack Reis, der in China umfällt.
« Jeter l’éponge » – Das Handtuch werfen
Diese Redensart überliefert der Boxkampf, bei welchem der Unterlegene das Aufgeben signalisiert, indem er – wenn man den Ausdruck auf beiden Sprachen interpretiert – in Frankreich den Schwamm oder in Deutschland das Handtuch in den Ring warf.
« Quand le vin est tiré, il faut le boire » – Wer A sagt, muss auch B sagen
Es wäre keine französische Redensart, würde sie nicht vom Wein handeln. Da ist es keine Frage, dass man den Wein auch trinken muss (und das in Frankreich bei einer guten Flasche Rotwein sicher auch will), wenn er erst einmal offen ist. Ganz im Sinne: was man verspricht, muss man auch halten.
« Mettre de l’eau dans son vin » – Den Gürtel enger schnallen
Weil Rotwein als Nationalgetränk gilt, muss mehr als nur eine französische Redewendung ihre Trinkfestigkeit beweisen. In Frankreich ist Wein purer Genuss und wer „Wasser in seinen Wein gibt”, der muss diesen Genuss etwas reduzieren, also auf gut deutsch: sparen oder zumindest kürzertreten.
« Il ne faut pas chercher midi à quatorze heures » – Warum einfach, wenn es auch schwer geht?
Ein guter gemeinter Ratschlag, denn wer „den Mittag um 14 Uhr sucht”, der macht sich laut dieser Redensart das Leben unnötig schwer: natürlich hat es keinen Sinn etwas dort zu suchen, wo es unmöglich sein kann. Egal, warum einfach, wenn es auch schwer geht?
« Passer du coq à l’âne » – vom Hundertste ins Tausendste kommen
Was hat der Hahn mit dem Esel zu tun? Richtig, gar nichts. Dieser Ausdruck passt also gut, wenn jemand einen nicht nachvollziehbaren Gedankensprung macht oder schön vom Thema abschweift. Apropos – kennen Sie schon unseren Anfänger tauglichen Frantastique Französischkurs? 🙂
« C’est du chinois pour moi » – Ich verstehe nur Bahnhof
Wenn Ihnen jemand sagt, dass sich das Gesagte „wie Chinesisch anhört”, bedeutet das, dass echte Verwirrung herrscht. Irgendwie logisch. Die deutsche Redewendung entstand übrigens als Soldaten nach dem 1. Weltkrieg nur noch nach Hause wollten.
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